Bei den Vergasern ist kein Leerlauf einstellbar
18.06.09, 22:10:14
Beitragssammler
Moin,
ich bin neues Mitglied und Halter eines GL 1000 Gespann Bj '77.
Jetzt hat das Moped ein Problem und ich viele Fragen.
Das Moped läuft ab 2500 Umdrehungen problemlos,sauber und rund. Unter 2500 U/min sackt die Drehzahl langsam und zuverlässig auf 0 ab.
Es startet kalt oder warm problemlos, braucht aber eine hohe Drehzahl.
Zündung: manuell eingestellt auf T1 und T2. Kontakte sind neu (nicht mit Stoboskob, mangels Schauglas). Den Vorwiderstand habe ich gemessen, scheint ok zu sein.
Vergaser: Dürfte eigentlich keine Nebenluft ziehen. Ich habe bei laufendem Motor die Ansaugstutzen mit Startpilot einegenebelt ohne das die Drehzahl reagierte.
Angefangen hatte das ganze, nachdem ich die Zündspulen getauscht habe, da die alten Zündsp. bei Regen Funken schlugen.
Wer hatte ein ähnliches problem und was war die Ursache?
18.06.09, 22:22:46
Beitragssammler
Kondensator auch gewechselt?
18.06.09, 22:37:57
Beitragssammler
Hi,
ein "Schauglas" habe ich mir aus einer billigen Schutzbrille besorgt. Muss man zwar mit einem Finger auf das Loch drücken, geht aber ganz passabel.
Kann mir eigentlich nicht vorstellen, das es an der Zündung liegt. Sonst nirgends gefummelt?
Gruß
Willy
18.06.09, 22:57:49
Beitragssammler
Hallo GL 76
Kondensator habe ich nicht gewechselt, der Funken sah eigentlich normal aus. Werde ich aber sicherheitshalber noch machen.
Hallo Willi,
die Idee mit einer Plastikabdeckung als Schauglas hatte ich mir nicht getraut. Da schleudert ja doch viel Öl rum. Ich probiere es gleich morgen. Mal sehen wie die Zündverstellung arbeitet.
Die Vergaser habe ich nicht angefasst. Allerdings hatte ich Vergaserreiniger dem Sprit zugemischt.
18.06.09, 23:35:27
Beitragssammler
Die Vergaser habe ich nicht angefasst. Allerdings hatte ich Vergaserreiniger dem Sprit zugemischt.
Vor oder nachdem das Problem auftrat? Der Vergaserreiniger kann alte Krusten im Vergaser gelöst haben und die können z.B. die Leerlaufdüse verstopft haben.
18.06.09, 23:49:22
Beitragssammler
Hallo Aladin,
ehe du die Vergaser ausbaust, besorge dir einen Rep-Satz. bestehend aus Düsen, 0-Ringe Nadeln usw.
Grad die 0-Ringe sind oft ausgeleiert.
Etwas Öl wird natürlich den Weg am Glas vorbei finden, ist aber nicht dramatisch. Die roten Farbkleckse auf der Schwungscheibe sind ganz gut erkennbar.
Gruß
Willy
18.06.09, 23:52:46
Beitragssammler
Hallo GL 76,
etwa 800 km bevor das Problem auftauchte. (Eine Tankfüllung (30 l) mit Vergaserreiniger. Danach vollgetant (nur Spritt) und den Tank fast leergefahren. ... Dann trat das Problem auf. Der Motor starb ohne genügend Gas.
Kann sich das so spät auswirken?
19.06.09, 08:19:53
Beitragssammler
Danach vollgetant (nur Spritt) und den Tank fast leergefahren. ...
Is wie bei der Erbsensuppe....das "Dicke" ist ganz unten im Topf....eventuell hat sie Dreck angesaugt.
Gruß
Willy
19.06.09, 13:32:28
Beitragssammler
Hallo Aladin, (kommst Du konkret aus morgenland, ansonsten wär der richtige Name ganz nett..)
Wenn das direkt nach Tausch derSpulen gekommen ist, wird IMO hier der Hase im Pfeffer liegen.
Originalspulen? GL- Spulen brauchen den orig 3ohm- Ballast resistor, der an derselben Stelle sitz. Ist so ein länglicher Keramikklotz.
Die Spulen MÜSSEN nach dem anlassen mit 9V versorgt werden, sie laufen nicht korrekt mit normaler Bordspannung!
Nur beim Anlassen bekommen sie volle spannung, das ist so geschaltet und richtig. check Schaltplan.
Andere Spulen, egal woher, brauchen keinen widerstand oder einen anderen.
Ansonsten könnten die Federn des Fliehkraftverstellers fertig sein. das merkst Du erst beim dynamischen Einstellen. Hierfür ist es nützlich, sich das orig. Schauglas zu beschaffen, das hat mämlich 2 Scheiben übereinander zum exakten fluchten und ein Fadenkreuz. Gibt es häufig in der Bucht.
Tausch des Kraftstoffilters halte ich für obligatorisch. es passen die ganz billigen durchsichtigen vom Autozubehör perfekt dran.
Ich tippe nicht nicht auf den Vergaser, wenn sie über 2500 läuft wie ein Glöckchen.
Tschö, Ralf
19.06.09, 17:42:34
Beitragssammler
@ r.hesse
Im Vergaser sitzen 6 Düsen, die je nach Belastung/Drehzahl aktiv sind. Das kann also durchaus daran liegen, daß eine dieser Düsen nicht arbeitet wie sie soll.
19.06.09, 20:20:44
Beitragssammler
Hi
Zitat:
Ich tippe nicht nicht auf den Vergaser, wenn sie über 2500 läuft wie ein Glöckchen.
Ich hatte es jetzt schon 2 mal das sie unter 2500 lief wien Sack Nüsse. Das waren jedesmal die Vergaser.
Ich denk ma das wird der Vergaserreiniger und der dann leer gefahrene Tank sein.
Sebastian
19.06.09, 20:36:54
Beitragssammler
Hallo,
ich vermute den Fehler eher in der Zündanlage, denn dichte Leerlaufdüsen in allen 4 Vergasern währe ein großer Zufall.
Erstmal messe ich die Spannungan den Zündspulen.
(Der Widerstand hat 3 Ohm - ist also ok.)
Die Zündversteller arbeitet. D.h. wenn das Moped läuft, also ab 2500 U/min kann ich das Schwungrad anblitzen (dank Willy's Tipp) und es besteht eine deutlich Frühzündung. Was unterhalb der Drehzahl pasiert kann ich mit dem Stoboskob nicht feststellen (kein Leerlauf).
Ich werde die Fliehgewichte mal blockieren und schauen was passiert.
Wenn das alles nichts bringt wird die Vergaserbatterie ausgetauscht. Ich habe noch eine in Reserve.
19.06.09, 20:44:19
Beitragssammler
Hi,
es müssen nicht die Düsen sein, das kleine Ding in Fahrtrichtung rechts vor auf dem Vergaserträger kann böse Sachen machen....wenn die schwarzen Schläuche, welche in die Vergaser führen, undicht sind, machts auch komische Dinge, ....wenn da Dreck rein gekommen ist, auch.
Zündung geht meist oder geht nicht, über den ganzen Bereich.
Gruß
Willy
20.06.09, 00:30:11
Beitragssammler
Hi,
es müssen nicht die Düsen sein, das kleine Ding in Fahrtrichtung rechts vor auf dem Vergaserträger kann böse Sachen machen.
den Schlauch vom Luftregelventil hatte ich dichtgeklemmt...keine Veränderung
20.06.09, 09:38:37
Beitragssammler
Hi,
wenn du den dicht klemmst, passiert gar nichts. Jedenfalls zunächst.....dann wirst du feststellen, das die Maschine, so sie denn wieder Leerlauf hat, nur sehr zögerlich aus dem Standgas hoch drehen möchte und sich "verschluckt".
Die "Beschleunigermembran" arbeitet erst, wenn im 1. Vergaser ein höherer Unterdruck entsteht, dann nimmt sie die Zusatzluft aus den 4 schwarzen Schläuchen die vom Vergaserträger in die Vergaser gehen weg und reichert so, wie genau habe ich immer noch nicht ergründet, die Ansaugluft mit Kraftstoff an, ähnlich einer Beschleunigerpumpe.
Macht man diese Kanäle ganz dicht, das habe ich auch erst später raus gefunden, dann geht der Leerlauf nach einer Weile in die Knie und der Motor aus.
Da er sich aber mit gelegentlichen Gasschüben gut am Leben halten lässt, ist das angenehmer als das Beschleunigungsloch....soweit klar? :rolleyes:
Ich habe mir nun einen Rep-Satz für die Membran bestellt und werde so lange fummeln, bis das so läuft, wie das Werk es vorgesehen hat. Und wenn nicht, koppel ich ein Elekrtoventil mit dem Gasgestänge. :awg:
Also, alle Kanäle dicht, astreine Gasannahme aus dem Standgas aber kein Leerlauf,
Alle Kanäle frei, astreiner Leerlauf aber keine Gasannahme aus dem Standgas heraus.
Über ca. 1800 Umdrehungen ist es egal, da läuft der Motor mit oder ohne das Gemumsel.
Gruß
Willy
20.06.09, 11:11:01
Beitragssammler
Zündversteller als Problem kann ich mir nicht vorstellen, wenn der mangels Federkraft auf Frühzündung stehen bleiben würde, dann bekämst du den Motor nicht gestartet.
Zündzeitpunkt vor OT ist bei Leerlaufdrehzahl 5°, volle Frühzündung ist 37° (+/- 2°) bei 2300 bis 2600 U/min.
Da du den Zeitpunkt ja statisch eingestellt hast, der Motor problemlos startet, und du bei 2500 U/min deutlich Frühzündung hast, sollte da alles funktionieren.
Es müssen auch nicht die Düsen in allen Vergasern dicht sein, es reicht, wenn ein Vergaser betroffen ist.
20.06.09, 19:54:47
Beitragssammler
So,
mein Standgas ist auch wieder weg. :mad:
Habe die Beschleunigermembran gesäubert und wollte es nochmal damit testen, lief auch ganz prima. Hochzufrieden habe ich das Filtergehäuse wieder angebaut und dann lief sie nicht mehr. Ab 1500 läuft sie, drunter geht sie aus.
Habe dann den Zustand, in dem sie fast perfekt lief, wieder hergestellt aber das Standgas bleib weg.
Nun reichts endgültig, sie steht in der Verkaufsrubrik, ich will mich einfach nicht mehr ärgern.
Gruß
Willy
20.06.09, 20:40:42
Beitragssammler
Hallo
der Leerlauf ist jetzt stabil bei ~1200 U/min mit ausreichend Kraft zum anfahren. Komplette Zündung ausgebaut, neu eingebaut, neu eingestellt, Kondensator gewechselt. Den Widerstand werde ich noch austauschen. Bei lfd. Motor kommen an den Zündspulen nur 5 Volt an. (Warum bloß? Er hat einen Widerstand von 3 Ohm und wird mit 12,5 Volt gespeist.)
Der Zündversteller reagieren bei ca 3000 Umdrehungen.
Den Zündversteller zu blockieren hat nichts gebracht. Ich hatte vermutet, daß zu schwache Federn zu früh auf Frühzündung verstellen. War wohl ein Denkfehler, denn hohe Drehzahlen laufen tadelos.
Der Motor läuft jetzt wohl etwas besser, infolge eines neuen Kondensators, etwas späterer Zündeinstellung und fetterer Vergasereinstellung.
Jetzt ist ein Vergaserwechsel dran. Wie fummel ich den Luftfilterkasten aus der Tankattrappe heraus, um die Vergaserbatterie zwischen Motorblock nd Rahmen herauziehen zu können?
20.06.09, 22:31:20
Beitragssammler
Hi,
beide Tankatrappenseitendeckel öffnen, Filtergehäusedeckel ab, umlaufende Gummidichtung ab, die beiden M6 auf dem Grund lösen, den Entlüfterschlauch vom Motor lösen, (geht rechts hinten ins Filtergehause) dann das Filtergehäuse nach hinten nach oben drehend, rausziehen.
Es klemmt sicherlich, die Gaszüge halten es fest, der Chokezug wahrscheinlich auch und der Ansaugrüssel verklemmt sich zusätzlich vorn.
Nun die Beschleunigermembran abschrauben, vom Schlauch abziehen, (auf die O-Ringe achten) dann die 4 Ansaugstutzen lösen und entfernen, nun die Vergaser so zurecht legen, das du die Züge und die Benzinleitung lösen kannst.
Zuerst den Choke, der geht leicht ab, dann die beiden Gaszüge, einen 10er Maul zurechtbiegen ist nicht verkehrt.
Ist alles los, die Sache nach links rausziehen.
Wenn ich meine nochmal rausnehmen muss,
säge ich sie raus!
Sieh zu, das der Motor dabei kalt ist.
Viel Spaß,
Willy
20.06.09, 22:56:48
Beitragssammler
Hallo
Bei lfd. Motor kommen an den Zündspulen nur 5 Volt an. (Warum bloß? Er hat einen Widerstand von 3 Ohm und wird mit 12,5 Volt gespeist.)
Wie hast du das denn gemessen?
Der Zündversteller reagieren bei ca 3000 Umdrehungen.
Den Zündversteller zu blockieren hat nichts gebracht. Ich hatte vermutet, daß zu schwache Federn zu früh auf Frühzündung verstellen. War wohl ein Denkfehler, denn hohe Drehzahlen laufen tadelos.
Kein Denkfehler, bei hohen Drehzahlen (voller Frühzündung) ist es egal, wie schwach die Federn sind, der Versteller ist ja dann am Anschlag.