Ich könnte heulen:
Ich komme aus dem Urlaub zurück und wundere über den geringen Reifendruck. Und an der Tanke um die Ecke habe ich auch gleich die Erklärung: Ich habe ein kleine Schraube im Hinterrad-Reifen stecken.
Oh, nee.. Ich habe dieses Jahr viel geschraubt und wenig gefahren :ohmann

Es gibt ja einige Threads zum Hinterreifen Wechsel. Die behandeln aber nur den Wechsel. Ich meine ich habe irgendwo mal was gelesen, dass man immer am Antrieb etwas schmieren/wechseln (Rückdämpfer?) soll, wenn man den neuen Hinterreifen-Reifen aufzieht. Habe aber vergessen, was das war und wo ich's her habe.

Mir geht's in diesem Thread im Wesentlichen um:

Was sollte gleich in einem Abwasch mit dem Reifenwechsel noch gemacht werden?

Was mir schon eingefallen ist:

• Wechsel Kardan-Öl
• Kontrolle Bremsbeläge
• Bremssattel-Schiene-Schraube (wie auch immer es heißt) reinigen + schmieren (Keramikpaste)
• Bremssattel-Kolben oberflächlich reinigen und mit Ate-Paste einschmieren
• Wechsel Kompressor-Filter
• Wechsel Bremsflüssigkeit hinten
• Achse fetten

Weitere Fragen:

• Sollte ich noch irgendwas am Endantrieb machen?
• Auf meiner Felge ist so eine Art "Reif" an vielen Stellen.Gibt's irgendeinen Trick um die Felge wieder blank zu bekommen? Muss nicht perfekt werden und sollte wenig Mühe machen.. :)
• Ich glaube, es gibt keine Splinter mehr. Muss dann keine weitere Sicherung erneuern?
• Schwinge mit Fettpresse behandeln?
• Irgendwas mit besonderer Aufmerksamkeit reinigen/prüfen?

Hallo,

eine gute Frage, die Du dort gestellt hast. Wenn ich so darüber nachdenke komme Ichmensch Wesentlichen auch auf die von Dir aufgeführten Punkte,

Bei der Bremsflüssigkeit ist nur zu bedenken, dass da auch das Vorderrad mit dran hängt.


Wird interessant, was da noch kommt.

Die Hülse am Winkeltrieb, in der der Kardan steckt, kann trocken sein, zu sehen an der rostbraunen Verfärbung, sollte ab und zu im Zuge des Hinterreifenwechsels abgeschmiert werden.

Wenn das Rad schon weg ist kannst du gleich auch die Schwinge auf Rost kontrollieren.

Welche Hülse meinst du genau? Ich ha Komme ich da ran, ohne den Winkeltrieb zu demontieren? Bzw. kann ich die Verfärbung ohne Demontage sehen?


Oha.. das ist das erste mal, dass ich bei der Dicken die Bremsflüssigkeit selber mache. Da werde ich mich wohl erst mal schlau machen müssen.


Gute Idee.. Hast du da eine bestimmte Stelle im Auge?

Um die Kardanwelle zu ziehen und sie von der Hülse zu trennen muss der Winkeltrieb abgebaut werden.
Rosten tut die Schwinge vorne rechts innen, dann wird das Blech der unteren Häfte abgespreizt und kann im ungünstigen Fall am Reifen schleifen.

Danke für Info, Mike!

Weiß jemand noch was zu den Schwing-Lagern. Wenden die gar nicht abgeschmiert?

Warum willst du mitten im Sommer den Reifen wechseln wegen einer kleinen Schraube?
Pump den Reifen auf, so wie er ist, fahr mit Schraube! zur Reifenbude und lass dir einen Pfropfen in die Lauffläche vulkanisieren. Das ist völlig legal und du kannst weiterfahren bis der Reifen runter gefahren ist.
MfG
Jan

Es kommt wohl darauf an, wie viele km pro Jahr gefahren werden.

Bei mehr als zwei Reifensätze pro Jahr Hinterrad raus und mit neuem Reifen wieder rein.

Endantriebsöl kann man ohne Ausbau des Hinterrades und weiterer Zerlegung jederzeit machen.
An die Entlüftungsnippel der hinteren Bremse kommt man ganz easy durch die mit einem Gummi verschlossenen Öffnung im Koffer ran.
Alle 20 bis 30kkm sind die Bremsen hinten sowieso fällig, dauert die Erreichung dieser Laufleistung Jahre, sollte zwischendurch die Reinigung/Wartung der Bremse mal erfolgen.

Ruckdämpfer sind kein Fehler,aber sicher nicht bei jedem Reifenwechsel - die halten schon eine Zeit...

Rost an einen 25 bis 37 Jahre alten Fahrzeug ist an allen Stellen zu beachten, Verzahnung des Antrieb es und Steckachse immer ein wenig schmieren.

Für den Trockner des Kompressor muss gerade mal der linke Koffer ein wenig zur Seite geschoben werden (vier Schrauben drin eine hinter der Chromblende der Ecke), ist also ned tragisch.

Willst du dir an der angejahrten Dame elektrische Probleme sparen, dann NICHT das Hinterteil hochklappen sondern einfach Koffer runter - dauert auch nicht länger und ist die sanftere Methode (je nach Christbaum und dem Pfusch beim Einbau desselbigen).

Willst du dir an der angejahrten Dame elektrische Probleme sparen, dann NICHT das Hinterteil hochklappen

Da gebe ich dir Recht, aber man kann diese Fehlerquellen beseitigen.
An meiner war das so vor 10 Jahren als ich sie kaufte. Ich habe dann den Christbaum Schmuck vom Kabelbaum getrennt, zum Teil still gelegt oder mit seperatem Relais angesteuert. Da beim Hochklappen die Kabel normal leicht zu kurz waren haben Wasser und Staubdichte Verbindungen, wie sie zum beispiel in der Schlepper Technik verwendung finden gute Bedingungen geschaffen. Den Luftschlauch vom Stoßdämpfer entferne ich jedes mal.Einmal so umgebaut gibt es keine Probleme mehr beim Hochklappen des Kofferraums. Bei meiner sind alle Beleuchtungskabel durch Koffer oder Topcase gelegt, nicht im Freien.
LG Erich

Danke für den Hinweis Martin und Erich,
ich hätte das Hinterteil in der Tat einfach (vorsichtig) hochgeklappt.
Man kann sich die Verbindungen ja so machen, dass sie das entweder vertragen, oder trennbare Verbindungen schaffen.
Wie Erich sagte, gibt es im Traktor-/KFZ-Bereich ganz tolle Stecker.
Nur muss man es vorher wissen, daher danke.

Jupp, der Druckverlust ist minimal und der Reifen hat vielleicht 1500km runter. Es war aber gar nicht einfach jemanden zu finden, der das überhaupt noch macht. Ich habe mind. 8 Reifenhändler in Berlin angerufen. Am Ende habe ich eine Motorrad-Werkstatt gefunden, die das macht.

Allerdings muss (nach Ansage der Werkstatt) auch hier der Reifen runter. Es bleibt dabei: Hinterrad muss raus.



Die Dicke hat ca. 75kkm runter. Ich weiß nicht, ob die Rückdämpfer gemacht wurden. Im Zweifel dann wechseln?

Die Original Honda Teile (H06410-MAH-A60) habe ich für ca. 75€ gesehen. Im Zubehör schon für 28€. Hat da jemand Erfahrung mit dem Qualitätsunterschied? Lohnt sich Honda?



@Flüsterer: Meinst du damit auch die schon genannte Hülse?



Hab ich schon mal gemacht und es war ein Riesentheater den hochgeklappten Rahmen und die Sturzbügel in der richtigen Reihenfolge wieder zu fixieren. Man sieht nix und kommt kaum ran und muss viel Kraft darauf verwenden die Streben zu bewegen..



@Erich: Hast du da keinen Ärger? Gibt's da einen Trick?

Ich rate zu original Honda-Ruckdämpfern, das reisst jetzt nicht ein sooo grosses Loch in die Kasse. Bei z.b. Lichtmaschinen (CBF 1000 = 1050 Euro Honda, andere ab 150 Euro) kann man andere Entscheidungen treffen, weil abgehobene Preise.

Mich wundert es nicht wirklich, dass es bei euch keinen geben soll, der das macht.
viele Motorradwerkstätten hätten aber keine scheu das bei ihren gebrauchten, die sie nebenbei verkaufen zu machen...
Mit dem Set kannst du das sogar selbst reparieren.
https://www.amazon.de/Reifenreparatur-Traktoren-Rasenm%C3%A4her-Schlepper-Anleitung/dp/B07DNBLP41/ref=asc_df_B07DNBLP41/?tag=googshopde-21&linkCode=df0&hvadid=696184104678&hvpos=&hvnetw=g&hvrand=7941854529995606550&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=1004507&hvtargid=pla-2281435177338&psc=1&mcid=8ac74f68e0593a26bbce1a786c55a83f&th=1&psc=1&hvocijid=7941854529995606550-B07DNBLP41-&hvexpln=75&gad_source=1
Ich hab so was auch auf Reise dabei. Löcher bis 6mm sind machbar.
Bei Rissen, Messerstichen oder Dreikantschaber ist es nicht geeignet...
Schraube oder Nagel raus, und nach Anleitung vorgehen.
Das ist super einfach, und man kann das easy selbst machen. Der Reifen muss dazu nicht raus, wenn man auch so ran kommt, und von der Felge schon mal gar nicht...
Allerdings ist eine Bühne in unserem Alter von Vorteil, man muss allerdings meist nicht mal die Luft ablassen.
Es funktioniert nur auf der Lauffläche. An der Flanke ist es verboten und der Reifen muss neu.
Selbstverständlich raten Reifenhersteller davon ab. Würde ich auch, wenn ich etwas verkaufen will. Daher machen das anscheinend Motorradwerkstätten oder Reifenbuden auch wegen der Gewährleistung nicht gerne, oder halt gar nicht. Der Aufwand lohnt oft nicht, weil niemand dafür 150 euro zahlen möchte, wenns so einfach selber geht...
Auch hier werden dir bestimmt einige abraten. Zumindest die, die ganz sichergehen wollen und auch ganz sicher ohne Gewährleistung keine Leistung akzeptieren. Die würden das sicher auch nicht selbst machen. Dh. aber definitiv nicht, dass es nicht funktioniert und auch nicht, dass es verboten wäre.
MfG,
Jan

https://www.youtube.com/watch?v=0ZObKnAcINc

Habe das auch schon selber bei einem Kollegen während einer Ausfahrt gemacht, er hatte einen Nagel in der Lauffläche. So konnten wir wenigstens heim fahren. Er hat den Reifen noch ein paar Tausend Kilometer gefahren bis er reif zum wechseln war. Da hab ich auch gedacht, schau an das hält ja bis zum Reifenende.

Ich habe auch so ein Reparaturset im Koffer - plus Akkukompressor.

Ja, die Vorstellung so ein teueres High-Tech Produkt wegen einem Mini-Loch einfach wegzuwerfen macht mich richtig fertig
:ohmann

Ich habe mich schon eine ganze Weile in das Thema Reifen-Flicken rein gefuchst. Es gibt zwar die Ablehnung der Hersteller (übrigens nicht alle), aber ich habe noch nirgendswo von einem Problem mit den selbstgeflickten Reifen gehört/gelesen. Sehr oft werden die bis zum normalen Lebensende gefahren. Hab's aus erster Hand gehört.
Rechtlich ist das Selber-Flicken wohl nur bis zur nächsten Werkstatt erlaubt. Dann muss eine "Fachkraft" den Reifen prüfen und kann ggf. flicken. Mehrfach empfohlen wurde das Reparatur Set von BMW (OEM Tip Top, ca. 35€), weil Werkzeug + Pilze besser verarbeitet seinen sollen.
Kleine Warnung noch: ich habe irgendwo gelesen, dass kein Profi den Reifen mehr anfasst, sobald man selber geflickt hat.

Die Werkstatt macht das Prüfen und Flicken (bei ausgebauten) Hinterrad für ca. 60€. Ich tendiere dazu, die 40€/25€ (je nach Set) Mehrkosten zu investieren. Dann schaut (hoffentlich) ein Profi sich den Reifen an und der Pilz-Stopfen wird auch von Innen vulkanisiert.
Unabhängig vom Preisunterschied ist da natürlich noch der Ausbau. Der lässt sich aber vielleicht damit rechtfertigen, dass man gleich das andere Zeug auch macht. Ich weiß z.B. nicht, ob mein Kardan/Hülse je geschmiert wurde.

Was passiert den eigentlich im Worst-Case? Kann der Reifen platzen? Oder ist nur mit einem langsamen Entweichen der Luft zu rechnen?

Hallo,
seit ich vor ca. 40 Jahren beim Nachbarn gesehen habe wie der mit so nem Stopfen einen Reifen geflickt hat verwende ich das Zeug auch. War bisher gottseidank nur sehr sporadisch nötig...
Vielleicht 8-10 PKW Reifen und drei oder vier Motorradreifen. Allerdings Butter und Brot-Autos (Golf, Passat usw, keine Boliden) und auch keine schnellen Mopeds (BMW GS zB.).
Alle geflickten Reifen wurden bis zur Verschleißgrenze runtergefahren, die Stopfen haben immer gehalten.
Seit einiger Zeit hab ich das Pannen-Set von Louis dabei.
Wenn so ein Stopfen versagt wird der Reifen höchstwahrscheinlich nicht platzen, nur wieder Luft verlieren. Ausschließen kann man das natürlich nicht!

Viele Grüße
Frank

Ich weiß nicht... wenn man die Felge schon mit Reifen ausbauen lässt, kann man auch gleich einen neuen Reifen drauf ziehen und auch den Rest an Wartung machen lassen, und was noch so nötig zu sein scheint. Ich allerdings muss sparen, mach meine Wartung selbst, und auch nur dann, wenn es nötig ist.
Also flicke ich auch meine Reifen selbst, wenn es denn gefahrlos möglich ist. Warum auch nicht. das dauert keine !0 min. Ich habe noch keine negativen Berichte darüber gelesen.
Eins ist aber auch klar, dass egal ob bei 2 oder 4 rädrigen Fahrzeugen im relativ teurem Segment, weniger selbst geschraubt wird und das selber schrauben als weniger sicher angesehen wird. Ist ja auch logisch, wenn ein Studienrat nie schwarze Finger hatte ist, ihm das ja auch verständlicherweise irgendwie suspekt.
Wenn ich fast 40 Steine für ein Moped ausgebe, macht so ein Löchlein den Kohl auch nicht fett. Auch nicht wenn das ganze dann 5-600€ in Uslar kostet. Meine Wing ist wenns hoch kommt grad mal das 4 fache solch einer Reparatur Wert, da geht man dann anders an die Sache ran...

Anfang der Neunziger habe ich in der Karibik geführte Enduro Touren durch den Dschungel angeboten. Reifenschäden waren da an der Tagesordnung. In jedem Dorf gab es einen "Gomero" der dann die Reifen für einen kleinen Obolus repariert hat. Ok, es wurde nicht schnell gefahren und es waren Schlauchreifen, dennoch will ich auch die absurdeste Geschichte nicht vorenthalten, die es zum Thema Reifenflicken erlebt habe.

Ich führ alleine herum, auf der Suche nach neuen Touren, und habe natürlich einen Reifenschaden bekommen. Habe mich mehr schlecht als Recht ins nächste Dorf geschleppt und nach einem "Gomero" gefragt. Den habe ich auch gefunden. Allerdings teilte er mir mit, das sein Klebstoff ausgegangen sei, er mir aber den Reifen dennoch reparieren würde.
Er ging in seine Hütte und kam mit einer Zange und einer alten Nylon-Socke wieder heraus. Das wird interessant, dachte ich mir. Zuerst das übliche: Rad heraus, Mantel halb herunter und den Schlauch herausgezogen. Dann in einer kleinen Pfütze das Loch gesucht. Nachdem er das gefunden hatte, fing er an seine alte Socke aufzutrennen, bis er einen ca. 20cm langen Nylonfaden hatte. Dann nahm er die Zange und zog die Stelle wo das Loch im Schlauch war, mit der der Zange hervor (sodass er einen kleinen Zipfel mit dem Loch hatte). Dann drehte er die Zange, das der (Loch-)Zipfel vom Schlauch abgetrennt wurde. Mit dem Nylonfaden wurde das ganze zwischen Schlauch und Zipfel abgebunden und verknotet. Schlauch rein, Luft rein, fertig!
Ich war total fasziniert. Natürlich war das keine Reparatur, aber ich konnte damit nach Hause fahren (ca. 90km) und dann alles richtig vulkanisieren. Das Hauptziel war erreicht: Ich war wieder zurück.

Auf solche Ideen kommen wir Kultivierten gar nicht mehr. Erst wenn man nichts hat, kommen einem die genialsten Ideen. Ich hatte großen Respekt vor diesen Menschen, die mit den aller einfachsten Dinge unsere Probleme lösen. Leider werden diese Menschen nicht entsprechend gewürdigt.