Hallo alle,

Meine Gl 1000 BJ 1977 hat in kaltem Zustand Startprobleme. Zylinder 1 und 3 (rechts) zünden nach kurzer Zeit aber 2 und 4 (also die beiden linken) brauchen Zeit, dazwischen gibts Gehlzündungen.

Vergaser ist Ultraschall-gereinigt. Zündkerzen alle 4 gleich und neu. Gemischeinstellschrauben 1 3/8-Umdrehungen bei allen vier Vergasern.

Wenn der Motor warm ist, läuft er richtig schön und das auch in allen Drehzahlbereichen. Auch im Standgas.
Die Zündspulen würde ich mal als Ursache ausschließen, da ja eine Spule die beiden vorderen Kerzen versorgt und die zweite die hinteren (also 3 und 4).
Wo könnte ich ansetzen?

Vielen Dank und schöne Grüße
Karl

Servus,
kontrollier doch mal ob der Choke auf beiden Seiten sauber funktioniert. Ich habe dir mal ein Bild vom Gestänge das Choke (rote Striche) angehängt.
Es hört sich für mich so an als ob da die Verbindung zur rechten Seite nicht mehr gegeben ist, oder aber eine Welle verharzt. Lässt sich ja sehr einfach prüfen.



p.s. das Bild ist aus meiner Voher-Schublade, damit ich das Ding auch wieder zusammen bekomme:-)

Gruß
der Indianer

Danke für den Tipp. Werde mir das anschauen!

Lg
Karl

Ein einfacher Test wäre in die linken Vergaser ein Schluckerl Sprit vor dem Starten zu geben - zündet sie dann sofort, ist es wohl ziemlich sicher der Choke links.

Servus,


Blöde Frage: wie/wo mach ich das? Vergaserbatterie ist ja eingebaut. ????

Lg
Karl

Servus,
nun, der Lufi muss raus. dann kannst mit ner kleinen Spritze Sprit in die Ansaugkanäle packen... Da kannst auch gleich prüfen, ob die Klappe des Chokes zu geht oder nicht. Die Klappe in Richtung des Alugehäuses wo der Lufi draufsitzt, ist die Klappe für den Choke.
(Ich nehm statt der Spritze und Benzin immer ein entflammbares Deo... oder Startpilot)

Aber selbst wenn die zugehen, dann könnte es immer noch sein, dass die Kanäle für die entsprechende Spritzufuhr nicht offen sind.

Viel Erfolg bei der Suche

Gruß
der Indianer

p.s. wen du noch mehr Detailbilder benötigst, dann sag Bescheid. Hatte ne ganze Serie gemacht als ich meine Vergaser überholt hatte.

Genau wie es der Indianer dir gesagt hat, würde ich es machen (und falls zur Hand, eignet sich Bremsenreiniger hervorragend)

hallo,
habe nun alle Wellen bzw. beweglichen Teile des Chokes mit WD40 nachbehandelt. Außerdem war eine der Gemischaufbereitungsschraube unterschiedlich eingestellt (alle 4 Schrauben sind nun mit 1 7/8-Umdrehungen eingestellt - also etwas fetter als empfohlen).

Das Startverhalten ist nun ziemlich OK. Zylinder 1+3 zünden mehr oder weniger sofort, 2+4 brauchen gefühlt 10 sec. länger. Nach 1 km Fahrt in Ortsgeschwindigkeit gehts ohne Choke. Der Motor dreht schon unter 2000 Umdrehungen sauber rauf, dass es eine Freude ist. Das Motorrad ist immerhin 35 Jahre herumgestanden. Im Rahmen der Restaurierung hab ich den Vergaser ultraschallreinigen lassen. Bin nun gerade mal eine Tankfüllung gefahren - subjektiv läuft sie bei jeder Ausfahrt besser. Kann aber auch Einbildung sein ...


LG und danke für Eure Hilfe!
Karl

P.S.

@Indianer: ich hab zwar die Vergaser bis in die letzte Düse zerlegt, verstehe aber Deinen Tipp immer noch nicht. Auch ein Studium meiner Ersatz-Vergaserbatterie hat auch keine Erleuchtung gebracht. Leider ist beim Blick ins Plenum bzw. zu den Chocke-Klappen das Flammgitter ziemlich im Weg.



Wenn Du noch Fotos beisteuern kannst, wär das super. Man(n) lernt ja nie aus!

Hallo zusammen,
Habe die Ursache für die Fehlfunktion vom Choker gefunden:

Die Rückholfeder unter der schwarzen Gummikappe war ausgehängt. Damit sind die Choke-Klappen von Vergaser 2 und 4 bei gezogenem Choke ohne Rückzug und verdrehen sich unkontrolliert im Luftstrom.

Mithilfe von Pinzette und Kleinwerkzeug hab ich die Feder eingehängt (Vergaserbatterie blieb eingebaut). Nun starten alle 4 Zylinder auch bei kaltem Motor gleichzeitig. Motorlauf ist bei kaltem Motor nicht mehr wiederzuerkennen!

Vielen Dank für eure Unterstützung hier im Forum!

Lg Karl