Ladestrom zu niedrig - Ladesystem

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30.04.16, 22:19:56

Beitragssammler

Liebe Winger,

Melde mich von der ersten Frühlingsausfahrten. Leider krächzt der Starter bemitleidenswert auch nach 70 oder 80 km Fahrt - habe mitleiweile Übung im "Anlaufen" des Bockes, Batterie chronisch im untersten Ladebereich. Also daheim nachmessen, und...schreck...max. Ladestrom 1 A bei 5000 RPM... Das reicht nicht, alleine die elektronische Zündung zieht 5A bei Stillstand. Ist sie der Übeltäter? Naja, zum Glück scheint die Lima OK zu sein, kein Durchgang zu Masse, die einzelnen Anschlüsse deutlich <1 Ohm zueinander.

Dann der Gleichrichter: Hm überhaupt kein Widerstand messbar zwischen Masse/Plus auf die einzelnen Phasen (gelb). Lt. Handbuch sollten da 5-40 bzw. min. 2000 Ohm messbar sein; allerdings gar kein Durchgang bzw. unendlich hoher Widerstand.

Liegt hier das Hase im Pfeffer?

Frage 2) Wieviel Leistung hat die Lima überhaupt? Beim Kickstartershop wird eine Gleichrichter/Regler-Kombi um 32 Euro angeboten, allerdings nur 15A=180Watt, könnte knapp werden.

LG und Prost, Johannes
30.04.16, 22:30:56

Beitragssammler

Hm,

Sorry für mein schnelles Posting, sehe erst jetzt jede Menge Tests und Rat von Franko, Schraubnix und Co zum Thema, die werde ich mal morgen früh durchspielen! Liegt irgendwie am Bier.

Werde berichten...

Lg Johannes
01.05.16, 10:30:45

Dr.Goldwing

Moin-moin, hol dir die Regler-Gleichrichter Kombination die für die 12er angeboten wird,
ein paar Kabel geändert und du hast Ruhe.
Vorrausgesetzt deine Lima ist wirklich in Ordnung. ;)

Gruß, und :awg: sagt der Doc
01.05.16, 13:30:03

Beitragssammler

So - ein grosser Fortschritt:

Diodentest am Messgerät besagte dass die Dioden des Gleichrichters brav sperren bzw. durchlassen, trotzdem ich leider bei der Widerstandsmessung nie Durchgang messen konnte (vielleicht weil das Messgerät nicht genug Spannung schickt? Ist ein älteres aber durchaus gutes Digitalgerät).

Aber: Durch Lektüre und folgendes Stromkreisstudium konnte ich nachvollziehen, dass bei diesem alten Trumm tatsächlich eine Limawicklung am rechten Lichtschalter dazugeschaltet wird....beim Nachmessen stellte ich die Wikungslosigkeit des Schalters fest...und nach dem Zerlegen des Übeltäters: Bingo - siehe Foto, das kleine Schaltelement, welches vom Hebel hin/hergeschoben wird,ist halbwegs verschmort....hm: jpegs darf ich nicht hochladen

Bin zwar erst am Reparieren (vielleicht sollte ich einfach überbrücken, fahre eh immer mit Licht?), aber ich vermute stark hier die Ursache für den kläglichen Ladestrom gefunden zu haben.

Liebes Forum, grosses Dankeschön schon mal vorab, hat mich echt weitergebracht! Jede Menge Know-Howträger hier versammelt, da fühlt man sich nicht alleine.

LG Johannes
01.05.16, 14:33:26

Beitragssammler

Jawoll, gleich nach dem Starten kommen trotz aufgedrehtem Licht bis 10A Ladestrom, das ist ein gewaltiger Unterschied! Der Schalter wars.....vorsichtshalber habe ich die Spannung gemessen: Oje, bei erhöhter Drehzahl kommen bis 15,5 Volt bei der Batterie an...das ist wohl zuviel. Das heisst der Regler ist fällig...Peanuts im Vergleich zu einer kaputten Lima.

Mal stöbern was das so geschrieben wurde wegen eines "Längsreglers" ....brauchts das wirklich, oder komme ich mit einem Standardregler durch?

(Bei meiner Gummikuh funktioniert so ein Standardregler (25 Euro) seit Jahren tadellos, mit der LiFePo4 Batterie seit einem Jahr keine Sorgen)
01.05.16, 15:48:09

sunyammer1111

Hallo Johannes!

Bei der GL1000 wird in der Tat bei ausgeschaltetem Licht eine Limawicklung abgeschaltet um die Lima zu schonen. Dieser kleine Schalter oben im Lichtschalter geht gerne kaputt, aber da wir eh nicht mehr ohne Licht fahren dürfen, kannst du ihn überbrücken, solltest aber das Licht wirklich immer einschalten, sobald der Motor läuft, sonst kann dir der Gleichrichter sterben.

Bei mir war das damals auch ger Grund für eine magere Ladespannung. Seit der Überbrückung 14,8V etwas über Leerlaufdrehzahl. Was will man mehr! :D

Gruß Jan :)
01.05.16, 18:07:51

Dr.Goldwing

Ach ja, die Brücke im Lichtschalter gab es ja auch noch.
Na gut, die habe ich schon vor ca. 32 jahren gebrückt. :D

Gruß und :awg: sagt der Doc.
01.05.16, 19:40:57

Tom Cruiser

geändert von: Tom Cruiser - 01.05.16, 19:59:39

Johannes,
ein Standardregler bedeutet 100% permanente Last für die LiMa! (Gilt auch für die neueren Serien-Fabrikate, nur diese selbst werden nicht mehr so heiss wie die alten.)
Last führt zu zusätzlicher Erwärmung und diese frisst mit konstanter Boshaftigkeit an der Lebensdauer der Windungsisolation zusammen mit den im Öl gelösten Verbrennungsrückständen.
Spätestens an diesem Punkt (jetzt! :) ) würde ich an deiner Stelle zu einem Längsregler greifen!
Der Einbau ist denkbar einfach und die LiMa braucht nur das zu liefern was auch benötigt wird.
Ich halte diesen Umbau bei den Vierzylinder-Wings aufgrund der LiMa-Konstruktion und -Lage als absolut empfehlungswert!
Welcher Regler in Moppeds mit externer LiMa (z.B. die 15er) seinen Dienst verrichtet ist eigentlich Wurst, da hier ein Reglertausch kaum Vorteile bringt...
02.05.16, 10:33:30

Beitragssammler

Hallo Tom,

verstehe das Thema Längsregler...irgendwelche Erfahrungen bzw. Empfehlungen welches Produkt man nehmen könnte?
Am Markt sehe ich nur Regler die eine Last aufchalten....


Danke und LG, Johannes
02.05.16, 11:11:45

Tom Cruiser

geändert von: Tom Cruiser - 02.05.16, 11:22:59

Meine erste Wahl war ein Compu-Fire. Eingebaut habe ich den 40A-Typ 55402. Zum Umbau wollte ich schon längst mal was schreiben. Kommt demnächst im 12er Bereich, vielleicht wirds noch diese Woche.
->Hier findest du eine Auswahl mit verschiedener Leistung. Weiss jetzt nicht, für welche Leistung der Regler in der 1000er ausgelegt ist. Mit dem Typ 55402 machst aber sicher nichts falsch.
02.05.16, 16:46:35

Beitragssammler

Super werde ich mir ansehen, danke Tom!
11.05.16, 20:10:04

Tom Cruiser

Hallo Johannes,
heute bin ich endlich dazu gekommen, ->hier habe ich den Einbau beschrieben.
12.05.16, 22:21:06

Beitragssammler

Als ich mit dem Thema „Querregler vs. Längsregler“ etwas befasst habe, habe ich im Internet (Adresse finde ich leider nicht mehr) etwa folgende Aussage bzw. Erklärung gefunden:
Ein Längsregler ist für (alte Honda-) Lichtmaschinen nicht günstig, da dieser die Spulen (mehr oder weniger lange) abschaltet. Dies hat zur Folge, dass zwar die Spulen nicht belastet werden, aber sich stattdessen der Rotor stark erwärmt. Dies soll die Magneten schwächen, insbesondere da die Materialien in den 80ern noch nicht so gut waren wie heute.
Kannst Du dazu etwas sagen?
13.05.16, 08:58:44

Tom Cruiser

geändert von: Tom Cruiser - 13.05.16, 09:57:18

Hallo Helmut,
prinzipiell gesehen hat deine Quelle recht. Aber in unserem Fall sind derlei Sorgen unbegründet!
Eine Erwärmung des Rotors würde, wenn überhaupt, nur bei längeren hohen Drehzahlen ohne Last (Stromabnahme) erfolgen. Ein Querregler würde diesen Fall schon von vornherein ausschliessen, das ist richtig.
Einen völlig lastfreien Lauf für KFZ-Lichtmaschinen gibt es aber im Normalfall nicht, da immer die Bordelektrik versorgt wird, d.h. mindestens Zündung, Steuergerät, Batterieladung, Drehzahlmesser usw.
Unter diesen Voraussetzungen sind für alte Stator-Lichtmaschinen wie in den Vierzylinder-Wings Längsregler die bessere Wahl. Ein Längsregler (der NIE irgendwas abschaltet!) ist grob gesehen ja nur ein veränderlicher Widerstand der bei angeschlossenem Verbraucher immer, aber auch nur den Strom fliessen lässt der gerade gebraucht wird und dabei die Spannung annähernd konstant hält. Einzige Ausnahme wäre der ziemlich unrealistische Fall, ein oder beide Versorgungskabel vom Regler zur Bordelektrik würden gekappt und die Batterie versorgt dann den laufenden Motor. Bevor aber das Polrad der LiMa heiss wäre, ist dann wohl eher die Batterie leer. :)

Diese Compu-Fire-Regler wurden hauptsächlich als Ersatz/Austausch für die älteren Harleys entwickelt. Nun rate mal welche Lichtmaschinen in den Shovelhead's oder EVO's verbaut wurden?! ;)


Der ein oder andere wird sich schon gefragt haben warum diese Längsregler überwiegend immer noch NICHT serienmässig verbaut werden. Ich denke, hier ists wie mit anderen Komponenten auch.
Serienmässig wird eben nur das Nötigste verbaut, es muss halt nur funktionieren. Edler oder besser geht immer, so auch in der oft vernachlässigten Elektrik.
Ein Längsregler stellt intern schaltungstechnisch einen wesentlich höheren Aufwand dar. Das spart sich natürlich ein KFZ-Hersteller für ein Serienprodukt wenn es auch günstiger geht.
Ein Querregler a la z.B. Sindengen ist eigentlich nichts anderes als die elektronische Umsetzung des alten elektromechanischen Regler-Prinzips das sie abgelöst haben, kombiniert mit einem Gleichrichter.
Wie schon mal erwähnt, sehe ich die Notwendigkeit eines Längsreglers auch nur bei den alten Stator-Lichtmaschinen.
 
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