Dynatec-Probleme Zubehör - Zündanlage
30.03.14, 23:07:12
Beitragssammler
Ich hab den Sonntag mal genutzt, um ein wenig zu schrauben, die dynatec-Zündung nebst deren Zündspulen sollte montiert werden. Hat mal wieder alles etwas länger gedauert als geplant, insbesondere da ich eine einfache Umschaltmöglichkeit auf meine vollelektronische Zündung eingebaut habe (der eine oder andere erinnert sich an mein Projekt des letzten Sommers, nachdem es grundsätzlich lief hatte mich für die Feinheiten der Elan verlassen, aber das Projekt lebt!).
Zündspulen: Ich konnte die grünen von dynatec einbauen, ohne den Schnorchel des Luftfilterkastens zu kürzen: Einfach die rechte Spule (für Zyl 1 u. 2) mit den Abgängen nach vorne eingebaut, die linke anders rum. Es reichten sogar die beiliegenden Zündkabel. Soweit, sogut, dann diverse Kabel zum "Umschalter", ein Relais für die direkte Versorgung der Spulen mit 12V, halbe Stunde Fehlersuche, weil ein Massepunkt nicht so richtig Masse hatte, die Zeit verging, aber dann kam ich zum Timing:
Statisch sollte laut Anleitung die Lampe angehen, wenn F2 erreicht ist. Leider ließ sich die Zündplatte gar nicht so weit verdrehen, wie es nötig gewesen wäre. Konstruktionsfehler? Produktionsfehler? In den USA bestellt,also schwierig mit der Reklamation. Da half dann nur die Flex, ich musste bei dem teuren Teilen (diese schwarzen Bananen) seitlich etwas abnehmen, immer mit der Sorge, dadurch den Hall-Sensor oder was auch immer in dem Teil steckt, zu beschädigen. Dann passt es.
Was ich aber feststellen musste: Ähnlich wie bei den mechanischen Unterbrechern war der Zündzeitpunkt nach einer Umdrehung leicht verschoben, nach einer weiteren Umdrehung passte er wieder. Dieses Problem wollte ich eigentlich durch die elektronische Zündung beheben. Der Läufer mit den Magneten ist also nicht 100%ig genau gebohrt oder die beiden Magnete haben eine unterschiedliche Flußdichte. Ich muss wohl doch zu meinem Magneten direkt auf der Kurbelwelle zurück.
Wer hat Erfahrung mit der dynatec? Stimmen bei Euch die Zeitpunkte 100%?
Ich hab den Ofen noch nicht wieder angemacht, da noch ein paar andere Kleinigkeiten fehlen, ist aber auch erst ab April zugelassen. Ich freu mich drauf.
Gruß
Helmut
31.03.14, 08:32:55
Bigge
Moin Helmut,
rufe mal hier an:
http://www.micronsystems.de/pd365919582.htm?categoryId=139
Warum in den USA bestellen, wenn es die Dyna`s auch hier gibt ?
Preislich wird es wohl kaum große Unterschiede geben.
Drücke Dir beide Daumen das Dir Dein Umbau noch gut gelingt.
Gruß Bigge
31.03.14, 18:27:11
Beitragssammler
Hallo Biggge, Ich hatte mir die Dyna-Teile von einer Freundin aus den USA als Geschenk mitbringen lassen.
Heute Startversuch, drei Kick(!) und sie läuft! War wohl noch genug alter Sprit in den Vergasern, anscheinend altert der doch nicht so schnell.
Wie ich leider dann feststellte, sie läuft sehr gut, aber nur auf 3 Zylindern. Die 1 (Vorne links) will nicht zünden. Funken gibt es aber und die Blitzlampe reagiert auch, an der Zündung kann es also nicht liegen, sonst müßte Nr 2 ja auch die Arbeit verweigern. Muss ich wohl noch mal den Vergaser runterholen, doch was soll da sein?
Ich seh schon, der Abend wird lang.
Gruß
Helmut
31.03.14, 23:31:07
Bigge
geändert von: Bigge - 31.03.14, 23:33:04
Moin Helmut,
eine Freundin aus den USA - oha ;)
.......und, haben die Überstunden etwas gebracht ?
Leider ist das Thema *Elektronik* für mich wie spanische Dörfer :(
Jedoch kenne ich die Zündfolge 1-2-4-3 und verstehe auch nicht,
warum 1 meckert und 2 funtioniert :gruebel
Kerzen und Zündkabel ok ?
Hast Du Dir mal diese Seite angesehen ?
http://www.ngwclub.com/forum/viewtopic.php?f=22&t=5720
Gruß Bigge
01.04.14, 08:49:13
Beitragssammler
Hallo Bigge,
auf der von Dir verlinkten Seite www.ngwclub.de berichtet jemand davon, dass er auch etwas abschleifen mußte, scheint also nicht ganz ungewöhnlich zu sein.
Ich hab gestern nicht mehr den Vergaser ausgebaut, schau heute erst mal, ob bei höherer Drehzahl die 1 vielleicht doch tut, um eingrenzen zu können, welche Düse denn vielleicht zu ist.
Hab statt dessen mein anderes Eisenschwein, die XS850 auch aus dem Winterschlaf geweckt, das vertraute Grollen hat ein breites Grinsen auf mein Gesicht gezaubert - die GL klingt ja (zumindest im Stand) immer ein bischen nach Käfer.
Der Sommer kann kommen - und hier in Köln ist es ja tendenziell immer etwas wärmer.
Gruß
Helmut
01.04.14, 13:04:28
Bigge
Ist schon ärgerlich wenn man nicht genau weiß wo der
Fehler liegen könnte. Aber nicht aufgeben, Du findest Ihn schon.
Danach hast Du ein Doppelgrinsen ;-)
Gruß Bigge
02.04.14, 20:05:02
Beitragssammler
Übrigens,
die Dyna Bananen musste ich auch abschleifen.
Grüße
Rudi
02.04.14, 21:38:16
Beitragssammler
am 15.4 werden wir die dyna zündung bei meiner k3 montieren
gekauft in fürth bei micron am letzten freitag allerdings mit den orginal spulen
das muß auch gehen , eigentlich ersetzt sie ja nur die kontakte
aber abchleifen , eigentlich sollte das doch passen
schaun wir mal
grüße micha
02.04.14, 22:14:02
Beitragssammler
@mickael: Mit den Originalspulen ist kein Problem, es liegt ja sogar ein etwas kleinerer Widerstand zum Austausch bei, damit auch die alten Spulen etwas mehr Feuer geben.
Bin gespannt, ob bei Dir auch das Phänomen mit dem leicht verschobenen Zündzeitpunkt jede 2. Umdrehung auftritt, ich bitte um Bericht.
Zu meinen kleinen Problemen: Beim zügigen Fahren scheint der 1. Topf zu zünden, jedenfalls scheint mir die Kraftentfaltung recht normal zu sein. Die Kerze sieht auch von der Färbung her so wie die anderen aus. Nur ist sie nach den herausschrauben immer etwas nass, und der Krümmer ist kälter als die anderen. Ich vermute daher, dass etwas an der Gemischaufbereitung nicht stimmt. Also die Leerlaufdüse, die Bypassbohrungen oder die Primärhauptdüse zuviel (oder zu wenig) Sprit durchlassen.
Hab nur gerade keine Lust, den Vergaser auszubauen, aber muss wohl der Tage mal sein.
03.04.14, 09:11:35
Franko
moin Helmut,
ich wechsle gerade die Zahnriemen bei meiner GL, dafür hab ich mich noch mal in den
Thread von Octan eingelesen.
http://www.ngwclub.com/forum/viewtopic.php?f=22&t=3544
Ich vermute, den Grund für die nicht korrekten Zündzeitpunkte bei dem linken Zahnriemen.
Der wird bei montage des neuen Riemens unter "Spannung" der Spannrolle eingestezt, somit
ist die Federspannung zum Rechten unterschiedlich. Der Trick das zu beheben wird auch beschrieben.
Genau das wird auch der Fehler sein, das sie Dyna-Geber nich passen. Eben, weil alle 180 Grad einmal
unter Spannung, einmal nicht.
Weiter werden die meisten auch nicht beachten, nach warmlaufen des Motors die Spannrollen noch mal
zu lösen. Der Boxer soll sich extrem ausdehnen und somit die Riemenspannung deutlich erhöhen und
dadurch auch die Zündzeitpunkte verändern.
Das Ganze hat na klar nichts mit Deinem Zylinder 1 zu tun, das wird wie Du schon sagst, vermutlich
Gemischaufbereitung sein.
03.04.14, 13:07:31
Beitragssammler
Hallo Franko,
Deine Erklärung mit den unterschiedlichen Spannungen leuchtet mir ein, jede zweite Umdrehung der Kurbelwelle ist das Auslass-Ventil bei F geöffnet, daher Spannung auf dem Riemen, das könnte den Zündzeitpunkt leicht verschieben. Ich habe aber (in dem Thread) keine Lösung des Problems gefunden und mir scheint, dass es auch prinzipiell keine gibt. Die dort vorgestellte Methode stellt nur sicher, dass die Riemenspannung für beide Seiten gleich groß ist, sicher sinnvoll, aber ändert leider nichts an der Tatsache, dass der linke Riemen abwechselnd arbeiten muss oder eben nicht.
Zumindest sind die Dyna-Leute entschuldigt, ich gehe jetzt davon aus, dass der Rotor korrekt gefertigt wurde.
03.04.14, 20:55:50
Franko
...genau, wenn der linke zu wenig vorgespannt ist kann dieser unter Last den
richtigen Zündzeitpunkt liefern. Wie auf NGW beschrieben eben KW um 360 Grad
drehen Nockenwellenmarker sind jetzt beide "innen" und der linke kann ohne
Last von der Feder exakt gespannt werden, so meine Theorie!!
Ich hab hier noch etwas dazu gefunden....erschließt sich mir aber noch nicht
so ganz....
http://www.gwcd.net/Die%20GoldWing/Technik/GL1000/Zahnriemenwechsel%204-91.pdf
03.04.14, 21:58:50
Beitragssammler
meine Interpretation der Situation ist aber folgende: Selbst wenn durch diesen Trick beide Riemen optimal gespannt sind, ist der Riemen einmal den Kräften der Ventilfedern ausgesetzt, dabei dehnt er sich ein wenig, eine Umdrehung später sind beide Ventile zu, also hat der Riemen weniger zu ziehen und dehnt sich daher nicht. Nicht zu vermeiden.
Die von Dir verlinkte Anleitung ist etwas ist wirklich etwas schwer zu verstehen, wenn man nicht schon woanders etwas dazu gelesen hat, sagt aber ansonsten nichts Neues.
Tschö
Helmut
04.04.14, 20:52:01
Beitragssammler
Ein Vergaser ist wie ein Schweizer Käse - viele Löcher, wenn es ein Goldwing-Vergaser ist -noch mehr Löcher. Ich hab also heute den Vergaser-Block ausgebaut und zunächst alle Düsen des 1er ausgebaut, angeschaut, ausgeblasen, alles sah aus, wie es soll. Was tun? Schließlich habe ich den 1er abgeschraubt (eine nervtötende Angelegenheit, wenn man das Plenum nicht trennen will), um ihn genauer untersuchen zu können. Alle Bohrungen mit Druckluft überprüft, nirgends eine Verstopfung aufzuspüren. Das kann doch nicht sein! Ich hab mir dann Schritt für Schritt für alle Bohrungen klar gemacht, welchen Zweck sie erfüllen, was da durchfließen soll usw. Und schließlich tatsächlich den Fehler gefunden: Es gibt eine Bohrung, die von der Motorseite schräg in Richtung der 3 Bypass-Öffnungen führt, in das Loch, welches vom Puck abgedeckt wird. Diese Bohrung ist nur bei der Produktion notwendig um auf der anderen Seite des Puck-Loches Richtung Leerlauf-Benzindüse weiterbohren zu können. Die erstgenannte Bohrung wird dann mit einem Stopfen verschlossen, und genau dieser Stopfen fehlte bei mir.
Ein kleines Stück einer 3mm Messing-Stange hat jetzt diesen Job übernommen, ich bin frohen Mutes, dass das die Lösung ist, überprüft wird es erst morgen werden, falls das Wetter mitspielt.
Jetzt erst mal nen Bier
Gruß
Helmut
04.04.14, 22:15:36
Franko
Hallo Helmut,
sehr gut und gründlich gesucht und supergut den Fehler gefunden, wenn diese
Verschlußmessingkugel fehlt ist praktisch die Primärdüse außer Kraft gesetzt
und schon im Standgas wird der Zylinder mit zuviel Sprit versorgt,das sollte
der Fehler sein.
Genau das ist mit ein Grund warum ich nicht für das Ultraschallen von unseren
Vergasern bin. Diese Verschlußkugeln fallen dabei nur zu gern mal raus....
mit eben solchen Ergebnissen.
04.04.14, 22:28:27
Tom Cruiser
@hellclimber
:goodjob
06.04.14, 15:55:14
Beitragssammler
Um das Thema hier abzuschließen, die Operation war erfolgreich. Nach Synchronisieren läuft der Ofen besser als je zuvor (in meinem Besitz). Standgas läßt sich, wenn man denn das Klappern der Primärkette mag, auf 500 U/min (nur laut Cockpit-Drehzahlmesser) oder tiefer regeln.
Ich vermute, dass der Stopfen tatsächlich schon verschwunden ist, als ich vor einem Jahr nach dem Kauf der Maschine den Vergaser zur Ultra-Schall-Behandlung weggeschickt habe. Über meine Freude, dass die Maschine nach jahrelanger Standzeit tatsächlich lief habe ich das unbefriedigende Verhalten bei niedrigen Drehzahlen zunächst ignoriert, dann den berüchtigten Leerlaufluftdüsen zugeordnet. Ich hatte dann, da die Maschine Bj.76 ist, die 105er eingebaut und nicht bedacht, dass das Vergaser-Modell das entscheidende ist, hier 755A. Dafür braucht man aber die 100er. Dann die Sache mit der Zündung, dass der Vergaser undicht sein könnte, da bin ich gar nicht drauf gekommen. Wie gesagt, sie lief ja auch so nicht allzu schlecht.
Heute wollte ich mal sehen, was in der alten Dame steckt: Sitzend (! ich bin 1,92m / 100kg) ging der 4. bis in den roten Bereich, im 5. kam ich bis 180, dann war da immer irgend ein Auto, und ich hatte auch etwas Muffensausen, das Fahrwerk kennt ihr ja. Jedenfalls ausreichend Dampf, und vor allem ist das Anfahren/Flanieren jetzt wunderbar.
Conclusio: Bei "Vergaser oder Zündung?" auch mal die Bohrungen überprüfen