12.12.11, 07:20:42
Beitragssammler
Hallo Freunde,
ich bräuchte eine komplete Lima für meine 12er Interstate BJ 87.
Stator kriegt man ja so zu sagen - fast - überall aber den Rest???
Die soll neu sein und wenn möglich auch verstärkt. Der Holländer hat auch nur 2 Statoren im Angebot
Hat hier jemand sowas, bzw. hat jemand eine gute Adresse dafür.
Ich habe die Anfrage auch in "suche" eingestellt, denke aber dass viele nur in die 12-er Rubrik sehen, wie ich auch deshalb auch noch mal hier meine Frage.
Schon vorab vielen Dank
14.12.11, 15:04:38
ZappaSEi
Verstärken geht sehr wohl. Man nimmt dickeren Draht.
Lima aus dem Internet, da kannst du ja mal das Geburtstagskind Mike dazu fragen, wie das raucht, wenn sie abbrennt. :ab:
Gruß
Zappa
15.12.11, 00:39:01
Beitragssammler
Verstärken geht sehr wohl. Man nimmt dickeren Draht.
Hallo Zappa,
ist die Aussage so ganz richtig?
Laß es mich etwas anders sagen, die Aussage, wenn man den Draht dicker macht, brennt der Draht nicht mehr so schnell durch, weil die Lichtmaschine dann das "Eisen" und nicht den Draht erhitzt, ist richtig! Aber wenn wir von "Verstärkter Lichtmaschine" sprechen, dann meinen die Leute, die ist kräftiger, und das geht nicht!!!
Steigen wir einmal ein wenig in das Thema, wie der Strom in dieser Art von Lichtmaschine erzeugt wird, ein:
Grundsätzlich entsteht ein Stromstoß an den Enden einer Spule, wenn sich innerhalb der Spule ein Magnetfeld ändert!
Damit man jetzt nicht immer einen Magneten durch eine Spule fädeln muß, wird in die Spule ein Weicheisenkern aus sogenannten "Dynamoblechen" eingebaut.
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektroblech
Nicht verwirren lassen, wenn da von Transformatoren gesprochen wird, auch diese 12er LiMa ist eigentlich ein Transformator! Nur sitz auf der einen Seite keine Spule wo 230 Volt hineingegeben wird, die macht dann ein wechselndes Magnetfeld und in der zweiten Spule wird dann 12 Volt erzeugt, sondern anstelle der ersten Spule sausen Magnete in der Schwungmasse an den Trafoblechen vorbei und erzeugen ein wechselndes Magnetfeld in den Trafoblechen, welches dann in der 12 Voltspule Strom erzeugt.
Wenn wir jetzt mal bei einem Transformator bleiben, dann ist eigentlich Jedem sofort klar, wenn wir nur auf der zweiten Seite die Spule mit dickerem Draht versehen, warum soll da mehr Energie herauskommen, wenn wir auf der ersten Seite nichts verändern???
Was haben wir denn überhaupt?
Auf der einen Seite haben wir Magneten mit einer festen Größe an "Magnetkraft" und wir haben die Motorkraft, die diese Magneten unterschiedlich schnell bewegt.
Also haben wir eine immer gleichstarke Magnet-Kraft die aber unterschiedlich oft, je nach Drehzahl, anzieht!
Je schneller sich linear das Magnetfeld ändert, bei gleich bleibender magnetische Kraft, ändert sich logischerweise auch linear die elektrische Kraft.
Aber das ist nur Theorie!
Jetzt kommt die Drahtstärke ins Spiel!
In die Nuten vom Dynamoblech paßt nur ein bestimmter Querschnitt an Kupfer hinein, mehr hätte auch keinen Sinn, weil dann das "Eisen" zu klein wäre, um die dann geforderten Energien zu übertragen!
Also es paßt nur eine bestimmte Menge Kupferdraht hinein: Entweder viele dünne Wicklungen, dann hätte die LiMa schon bei kleiner Drehzahl eine hohe Spannung, aber bei hoher Drehzahl eben kaum Leistung; oder eben wenig dicker Draht, dann hat die LiMa zwar in den oberen Drehzahlen mehr Leistung, aber im Stand und bei Stadtfahrten würde die Batterie "verhungern"!!!
???
:bahnhof: :bahnhof: :bahnhof:
Entschuldigung!
Die Leistung ist immer gleich! Meinetwegen sind da 300 Watt die von den Magneten bei voller Drehzahl erzeugt werden können!
Die dünne Spule macht bei voller Drehzahl ungeregelt 20 Volt und 15 Ampere. Dann haben wir unsere 300 Watt! Aber die Spannung wird auf 14 Volt "kurzgeschlossen", dadurch bleiben aber die 15 Ampere. D.h.: 14 Volt mal 15 Ampere ist 210 Watt! Geht man jetzt durch den Einsatz größerer Verbraucher mit der Voltzahl in den Keller, steigt logischerweise die Amperezahl an, es sind ja rein Rechnerisch 300 Watt da, und die Wicklung wird überlastet!
Und wie sieht das dann bei der dicken Wicklung aus?
Dort wird bei voller Drehzahl meinetwegen nur 16 Volt erreicht, aber immerhin 18,75 Ampere! Das bedeutet, diese Wicklung macht bei abgeregelten 14 Volt immerhin 262,5 Watt! Dadurch, daß die beiden Spannungen so dicht beieinanderliegen, könnte man fast schon von "Kurzschlußfest" sprechen!
Also diese Wicklung wird auf jeden Fall wesentlich länger den Belastungen standhalten!!!
Aber, und jetzt kommt ein klitzekleines ABER!!!
Aber wenn diese Maschine nicht immer auf der Autobahn Vollgas gefahren wird bei höchster Drehzahl, dann verreckt die Batterie!
:bahnhof:
Die ungeregelte Spannung der LiMa steigt proportional zur Drehzahl! Ab 14 Volt schneidet dann der Regler den oberen Zipfel ab!
Die normale Spule geht meinetwegen von 12 Volt bei Leerlauf in einer geraden Linie nach 20 Volt bei voller Drehzahl. Dann kann Jeder vom Gefühl her sagen, kurz über 1500 U/min sind die 14 Volt erreicht!
Die verstärkte Spule macht aber 4 Volt weniger, also im Leerlauf 8 Volt und bei voller Drehzahl 16 Volt, dann versteht Jeder, warum die 14 Volt erst bei 4000 U/min erreicht werden und warum dort nach kurzer Zeit Stadtbetrieb die Batterie zu Hause am Ladegerät nachgeladen werden muß!
Da ist ja nun Theorie von mir und muß nicht unbedingt stimmen!
Um so mehr freue ich mich Jemanden im Internet gefunden zu haben, der das zwar bei einem alten DDR-Moped ausprobiert hat, aber der hat verschiedene Spulen gewickelt und dokumentiert was die Drahtstärken und die Voltzahlen denn so bewirkt haben. Und da war ich sehr beruhigt, daß genau das, was ich "theoretisiert" habe, dabei heraus gekommen ist.
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://dh1nfj.dyndns.org/blog/wp-content/uploads/2008/11/img_01003.jpg&imgrefurl=http://dh1nfj.dyndns.org/blog/%3Fp%3D263&h=600&w=800&sz=66&tbnid=r5Sr9AZggZiCmM:&tbnh=90&tbnw=120&prev=/search%3Fq%3Dladespulen%26tbm%3Disch%26tbo%3Du&zoom=1&q=ladespulen&hl=de&usg=__Kr1Q9tP5mskrHOmExi2ETXC86K4=&sa=X&ei=ohTpTrqEBMrKsgbfv6nRBw&sqi=2&ved=0CHsQ9QEwCw&dur=172
Also halten wir noch einmal in einfachen Worten das Ergebnis fest:
Wer keine Tannenbäume spazieren fährt und viel langsam auf Landstraßen und in Städten unterwegs ist, der ist meiner Meinung nach am Besten mit der Serien Spule bedient.
Wer viel hohe Drehzahlen fährt und viel Licht brennen hat, ist wohl besser mit einer "verstärkten" Spule glücklich.
Aber das "Perpetuum Mobile" gibt es nicht als LiMa für die 12er!
Sollte man dann wieder einen verstärkten "Magnetring" nehmen, dann bekäme man zwar mehr Leistung aus der LiMa, aber dann würde sie auch wieder schneller durchbrennen!
:aahh:
Gruß
Michael
:wink:
P.S.:
Übrigens bei Außenbordmotoren, die fast nur "FullSpeed" gefahren werden, geht das, das habe ich sogar schon einmal gemacht, deshalb kenne ich die Materie!
15.12.11, 07:40:04
Beitragssammler
Hallo Merlin,
ohne Quatsch - sehr gut was du da schreibst - bin zwar nur Laie, klingt aber schon logisch.
Ich habe zwar einen fahrenden "Tannenbaum" der wird aber nur sehr selten angestellt und dann auch meist nur der vordere Teil. Im Sommer sieht man die Birnchen so wie so nicht und bis es finster ist bin ich normalerweise wieder zu Hause, bleibt somit nur das zeitige Frühjahr bzw. der Herbst.
Was mich halt "stört" ist dass z. B. beim Bremsen in der Stadt bzw. beim Stand an der Ampel mit gezogener Bremse, die BattAnzeige immer so schnell abfällt und ruck zu bei 12 V oder gar darunter ankommt. Könnte mir vorstellen dass dieser Abfall und daraus notwendige Aufladen der Lima auch nicht so gut bekommt. Vorallem wenn sich dann evtl. noch der Lüfter zuschaltet.
Ich habe bisher in der Heckbeleuchtung - Fahrbetrieb noch normale Birnchen. Werde die aber jetzt doch mal gegen LED austauschen und nur die normalen Lichter als Birnchen lassen und alles was so noch zusätzlich beim Bremsen und blinken angeht auf LED umbauen.
Ich habe gerade auch eine neue Batt. bekommen mit 36 AH. Die wiegt auch nur rd. 2,2 KG (kein Schreibfehler). Es handelt sich um ein Li Fe (Lithium Eisen) Batt. Bin mal gespannt wie das dann alles im März aussieht, wenn meine Dicke wieder ok ist und ich fahren kann.
An dieser Stelle auch noch mal meine herzlichen Dank an alle die mir mit ihren Tipps weitergeholfen haben.
15.12.11, 08:42:45
ZappaSEi
Hallo Michael, danke für die Erklärung. Da ich sehr wenig Stadtverkehr fahre, habe ich den Effekt, mit niederer, Ladung bei kleiner Drehzahl noch nicht gehabt.
Ich werde aber mal über die Thematik mit dem Ernst reden, wie er mir das erklärt. :awg:
Gruß
Zappa
16.12.11, 02:15:12
Beitragssammler
Hallo Zusammen,
eigentlich ist das ganz einfach: Längerer Draht, mehr Spannung; dickerer Draht mehr Ampere!
Die Lösung wäre, die gleiche Drahtlänge, nur ein wenig dicker!
Da aber die Konstrukteure bei Honda auch keine Stümper sind, haben die natürlich alle Möglichkeiten, die vom Platz her machbar sind, "ausgereizt"!
Vom Grundsatz her würde ich natürlich einem Spezialisten wie Zappa den an der Hand hat, wesentlich mehr zutrauen, ein wenig hier bei der Drahtstärke, ein wenig dort bei der Wickeltechnik, zu genau dem Ergebnis zu kommen, was die Winger brauchen, anstatt im Internet Leuten mein Geld zu geben, die nur einen schnellen Euro machen wollen.
Das was bei so einer Reparatur wirklich teuer, oder wenn man es selbst macht, eben lästig ist, ist das Ein- und Ausbauen des Stators!!!
Deshalb würde ich nicht an dem Stator sparen, sondern wirklich so einen von Zappa und anderen Goldwingern mehrfach als "Sehr Gut" bewerteten Stator kaufen, auch wenn er teurer ist, aber dadurch habe ich im Endeffekt meine Ruhe! Und das zählt doch mehr als ein paar eingesparte Euro und Ärger in der Saison!!!
Nur meine Meinung!
Gruß
Michael
:wink:
16.12.11, 17:52:56
Beitragssammler
Hallo Zusammen,anbei die Ausführung bei der 1200
Rotorausführung als Permanentmagnet
Spannungsregelung bei einer permanenterregten Lichtmaschine
Diese Bauart kommt bei einem Teil moderner Motorräder vor. Anstatt der Spulenwicklungen, werden hier Permanentmagnete zur Erregung verwendet. Die Statorspulen sind dreiphasig verschaltet und nur 3 Leitungen führen aus dem Gehäuse heraus. Der Regler ist extern verbaut. Vorteilhaft, verglichen mit der üblichen Drehstromlichtmaschine sind die entfallenden Schleifringe. Nachteil ist die direkt von der Drehzahl abhängige hohe Spannung (theoretisch). In der Praxis wird die erzeugte Spannung von der speziellen Ausführung des „Reglers“ kurzgeschlossen, wenn sie die Ladespannung des Bleiakkus erreicht hat (Parallelstabilisierung). Dieser Kurzschluss der überschüssigen Leistung wird zum Teil im Regler, hauptsächlich jedoch in den Statorspulen selbst in Wärme gewandelt. Um die Wärme abzuführen, werden sie üblicherweise in einem Ölbad betrieben. Trotzdem können Spulen durch Überhitzung ausfallen, weil der Isolierlack zerstört wird. Energetisch ist diese Bauform ungünstig, da permanent die volle Leistung erzeugt und – falls nicht abgenommen – in der Lichtmaschine in Wärme gewandelt wird. Je nach Ausführung sind das bis zu 400 W.
Nachzulesen bei Wikipedia.
Hier erklären sich die Probleme der Limas bei der 1200,
bei der 1500 gibt es andere Probleme.
Liebe Grüsse